Die gute alte Kommunikation – das ist so eine Art Hassliebe. Und für manch PraxisinhaberIn ein rotes Tuch.
Alle Menschen wissen, dass es ohne sie nicht geht – aber viele scheuen sich von denen zu lernen, die ein wenig geübter darin sind. Was aber macht eine gute Kommunikation aus? Ich sage: HINHÖREN – nein, nicht ZUhören. Ich möchte nicht ZU machen, wenn mein Gegenüber spricht.
Und ganz wichtig – nicht nur für uns Frauen: beginnen Sie nicht, während das Gehörte sich so langsam vom Ohr zum Gehirn vorschlängelt, mit den gerade im Hirn ankommenden Wörtern zu jonglieren, zu werten, Antworten zu suchen und Gegenfragen zu stellen. Das Fatale daran ist, man(n)/Frau bekommt nämlich dann den Rest des Gesagten nicht mehr bewusst mit – und schwups, da isses: das MISSVERSTÄNDNIS.
Weiterhin sollte auch auf Intonation, Körpersprache und eine respektvolle Ausdrucksweise geachtet werden. Auf beiden Seiten. „Iss ja alles klar, Mann, eh“ können Sie sich denken, sollten es aber nicht über Ihre Lippen kommen lassen.
Und wat hat dat nu mit der Praxis zu tun?
In der Praxis haben wir mehrere Gruppen, mit denen wir kommunizieren möchten/wollen/müssen: Teammitglieder, Patienten, Kollegen, Dienstleister.
Übrigens, sollten Sie beim Gedanken an eine Kommunikation den Begriff „müssen“ spontan wählen, sollten Sie vielleicht einen anderen Arbeitsplatz wählen – so irgendwo weit weg von anderen Menschen? ;-)
Wählen wir heute mal die PATIENTENKOMMUNIKATION. Viele PraxisinhaberInnen denken, es sei schwer die wirtschaftlichen Belange mit der (zahn)ärztlichen Tätigkeit unter einen Hut zu bringen.
Wie bringe ich dem Patienten die einzelnen Therapiemöglichkeiten rüber, hinter denen ich aus (zahn)medizinischer Sicht stehe, ohne dass dieser denkt, ich will meinen Porsche damit finanzieren *klischeemodusoff
- Mit profundem Wissen und einer guten Qualifikation legen Sie die Basis für die Themen, die Sie kommunizieren möchten
- Leben Sie das, was Sie Ihren Patienten kommunizieren – nichts zieht mehr als Begeisterung
- Achten Sie auf die Grundelemente der Kommunikation (dafür gibt es tolle Bücher, Tante Google oder mich)
- Visualisieren SIE so viel als möglich das Gesagte – sonst visualisiert der Patient
- Haben Sie Spaß an der Kommunikation – denn wie sagte schon immer meine Omma: „Wie es in den Wald rein schallt, so schallt es auch wieder raus!“ – und Recht hatte sie.
Und all das gilt natürlich auch für jedes einzelne Teammitglied!