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Künstliche Intelligenz – was ist das (nicht)?

Künstliche Intelligenz schuf dieses Bild

Im Moment ist Künstliche Intelligenz in aller Munde. Praktisch alles vom Auto bis zum Milchkarton wird als Produkt Künstlicher Intelligenz mit großem K oder gar mit dieser ausgestattet angepriesen. Das kennen wir noch von den Sprachassistenten: Siri, Alexa, Google Assistant (ja, Namen können die Googels) und der microsofttypischen Spätentwicklung Cortana, die sich schon bei der Betriebssysteminstallation von Windows 10 so laut und wichtig in den Vordergrund drängte, dass man ihr tunlichst zeigte, wo es um die Ecke geht.

Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich kenne diese Sprachassistenten hauptsächlich von der irrtümlichen Aktivierung her. Jeden zweiten Satz, den man mit OK beginnt, quittiert der Google Assistant anschließend mit „Tut mir leid, das habe ich nicht verstanden“. Sollte er ja auch nicht. Jeder Versuch der vernünftigen praktischen Nutzung hingegen erwies sich als irgendwie doof. Oder ich erwies mich als irgendwie doof. Jedenfalls ist das eine Funktion, ohne die ich prima leben kann.

Jetzt gibt es KI-gestützte Chatbots, und hey, ich könnte auf den Bullshit-Wagen aufspringen und Praxi unten rechts auch als KI bezeichnen. (Sorry, Praxi, aber…) Praxi ist natürlich sehr weit davon entfernt, denn sie (er? es? – ich frag mal…) ist bloß eine niedliche Möglichkeit, ein FAQ zu platzieren.

Wir kennen noch andere KI-Chatbots. Wer hat schon mal versucht, einen Telefon-Chatbot bei einem Telefon- oder Internetprovider (Looking at you, Telekom) oder einen Text-Chatbot bei einem Softwarehersteller (If looks could kill, Lexware) zu sinnvoller Mitarbeit zu bewegen? Ist das schon Digitalisierung oder noch Subventionierung der Axtindustrie durch die Hintertür?

Meine Erwartungen an KI waren also recht niedrig angesetzt, als ich erstmals von den neuen Bild- und Textgeneratoren hörte, die gerade den vorläufigen Gipfel der Künstlichen Intelligenz darstellen. Dabei unterliege ich nicht der landläufigen, Sci-Fi-genährten Angst, KI bedeute letzten Endes, dass der Mensch aus Gründen der Logik ausgerottet wird. Auch weiß ich, dass es nicht der Sinn der KI ist, ganze Menschen zu simulieren, denn der einzelne Mensch ist ziemlich oft ziemlich doof. Warum sollte man das auch noch simulieren wollen?

Ziel ist es vielmehr, wenigstens eine Sache besser und schneller zu können als ein qualifizierter Mensch. Es gibt schon Roboter in der Chirurgie, die besonders komplizierte Eingriffe durchführen können. KI soll jetzt also Denkprozesse und Faktenfindung bieten und unterstützen. Kann sie das?

Es gibt schon mal einen wichtigen Unterschied zwischen einer künstlichen Intelligenz und, sagen wir, einem biologischen Versicherungsverkäufer. Letzterer wird auf die Frage: „Welche Vorteile, Nachteile und besonderen Probleme erwarten mich, wenn ich deine Versicherung kaufe?“ in den meisten Fällen nicht neutral antworten. KI schon. Also habe ich Chat GPT gefragt. Die genaue Aufgabe war (jawohl, auf Deutsch): „Erläutere in etwa 1500 Wörtern die Vorteile, Nachteile und besonderen Problemstellungen bei der Verwendung von KI-Chatbots wie Chat GPT.“

Chat GPT hat mit folgenden Listen geantwortet, die ich in keiner Weise inhaltlich bearbeitet habe. Nicht mal die Listen musste ich umformatieren. Copy & Paste vom feinsten. Der Artikel hat übrigens jetzt insgesamt genau 1500 Wörter, weil ich diese Sätze noch hinzugefügt habe. Chat GPT wollte wohl nicht so viel Platz unnötig verschwenden.

Chat GPT über die Vorteile, Nachteile und besonderen Problemstellungen von KI-Chatbots

Die Verwendung von KI-Chatbots wie ChatGPT bietet sowohl Vorteile als auch Nachteile und stellt besondere Problemstellungen dar. In diesem Text werde ich auf diese Aspekte näher eingehen.

Vorteile:

  1. Schnelle und effektive Kommunikation: Chatbots können schnell und effektiv mit Nutzern kommunizieren. Sie können unmittelbar auf Anfragen reagieren und innerhalb von Sekunden oder Minuten eine Antwort geben.
  2. Rund um die Uhr verfügbar: Im Gegensatz zu menschlichen Kundendienstmitarbeitern können Chatbots 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche verfügbar sein, ohne dass es zu Überlastungen oder Arbeitspausen kommt. Dadurch können Unternehmen ihren Kunden jederzeit einen optimalen Service bieten.
  3. Kosteneffektivität: Chatbots sind kosteneffektiv, da sie keine Gehälter, Versicherungen oder andere Arbeitsbedingungen benötigen, wie menschliche Mitarbeiter. Sie können also die Betriebskosten senken und gleichzeitig die Effektivität erhöhen.
  4. Skalierbarkeit: Unternehmen können die Anzahl der Chatbots jederzeit erhöhen oder reduzieren, um auf Veränderungen in der Nachfrage zu reagieren. Dadurch können sie flexibler agieren und schneller auf Veränderungen reagieren.
  5. Personalisierung: Chatbots können personalisierte Antworten basierend auf früheren Interaktionen und Daten des Nutzers bieten. Dadurch können Unternehmen ihren Kunden ein einzigartiges Erlebnis bieten und die Kundenbindung verbessern.

Nachteile:

  1. Einschränkungen der KI-Technologie: KI-Chatbots sind zwar in der Lage, natürliche Sprache zu verstehen und darauf zu reagieren, aber sie haben auch ihre Einschränkungen. Sie können nur auf vordefinierte Fragen und Antworten reagieren und können nicht in der Lage sein, komplexe oder unerwartete Anfragen zu bearbeiten.
  2. Mangelnde Empathie: Chatbots können keine menschliche Empathie bieten. Sie können zwar schnell und effektiv auf Anfragen reagieren, aber sie können nicht auf komplexe Emotionen und Probleme der Kunden reagieren.
  3. Fehlende Persönlichkeit: Chatbots haben keine Persönlichkeit, wodurch die Interaktion mit ihnen unpersönlich und kalt wirken kann. Kunden können sich deshalb nicht mit einem Chatbot identifizieren oder eine persönliche Beziehung zu ihm aufbauen.
  4. Fehlende Flexibilität: Chatbots sind auf vordefinierte Antworten beschränkt, wodurch sie nicht in der Lage sind, auf unerwartete Fragen oder ungewöhnliche Anfragen zu reagieren. Dadurch können Kunden frustriert werden, wenn sie keine passende Antwort erhalten.

Besondere Problemstellungen:

  1. Datensicherheit und Datenschutz: Chatbots müssen in der Lage sein, vertrauliche und persönliche Daten zu verarbeiten, ohne die Datensicherheit und den Datenschutz zu gefährden. Unternehmen müssen sicherstellen, dass die Chatbots alle geltenden Datenschutz- und Sicherheitsrichtlinien einhalten.
  2. Ethik: Chatbots können in der Lage sein, ethisch unangemessene oder diskriminierende Antworten zu geben, wenn sie falsch programmiert sind oder auf fehlerhafte Daten zugreifen.

Soweit Chat GPT. Ziemlich cool, nicht wahr? In Punkt 4 der Nachteile stellt er (sie? es?) sein Licht geradezu unter den Scheffel, denn die Antworten sind nicht im eigentlichen Sinne vordefiniert, so wie bei Praxi.

Bei einem früheren spielerischen Versuch habe ich Chat GPT gebeten, mir das (nicht existente) Märchen von den drei Kieselsteinen zu erzählen. Die Anfrage war tatsächlich nur „Erzähl mir das Märchen von den drei Kieselsteinen“.

Es begann mit der beliebten Floskel „Es war einmal“ und hatte einen Fischer zum Protagonisten, welcher drei Kiesel aufsteigender Schönheit aus dem See fischte, diese für längere Zeit in einer Schublade vergaß und dann irgendwann wieder hervorholte und drei Juwelieren zeigte, die proportional zunehmend begeistert waren. Der langweilige kleinste Stein rief beim ersten kein Interesse hervor, der ganz schöne zweite beim nächsten mildes Interesse und der wertvoll glänzende beim dritten Juwelier großes Interesse und den Wunsch, ihn zu erwerben.

Sicher hat niemand dieses Märchen Chat GPT so vorgegeben. Chat GPT tat aber noch mehr: er lieferte eine Interpretation mit. Frei Haus und, wie ich als Magister Artium der Germanistik sagen muss, auch frei von Sinn. Man solle nämlich Dinge nicht nach dem äußeren Schein beurteilen, obwohl es genau das war, was im Märchen getan wurde. Tja, Intepretation ist nicht seine Stärke. Neben Empathie fehlt der KI nämlich auch der Zugang zu echter Erfahrung, Weltwissen und tatsächlichem Verstand.

Kleine Anekdote für die, die bis hier gelesen haben: sprechen Sie Chat GPT mal französisch aus: Chat, j’ai pété. Falls Sie kein Französisch können, lassen Sie Google oder DeepL (auch quasi KIs) das ins Deutsche übersetzen. Sie werden Chat GPT nie wieder mit denselben Augen sehen und er wird ihnen immer ein Lächeln schenken.

Aber der springende Punkt ist, dass dieses Ergebnis einer sachlichen Analyse der Vor- und Nachteile von KI-Chatbots tatsächlich schon sehr brauchbar ist. Wahrscheinlich brauchbarer als der Rat des biologischen Versicherungsvertreters.

Dennoch braucht man natürlich immer noch sein eigenes Hirn zum Faktencheck. Auch KI ist nur ein Werkzeug. Wir leben in einer Welt, in der sich Menschen mit dem Auto von ihrer Navi in den Rhein führen lassen, weil die Navi es ja wissen muss. Dasselbe wird mit KI ebenso passieren. Auch KI ersetzt nicht das Selberdenken. Aber mit KI wurde dieser Artikel deutlich schneller fertig – und die Qualität des KI-Ergebnisses hatte Auswirkungen auf den Text darum herum.

Leider gibt es bereits jetzt schwarze Schafe. Auf Facebook habe ich Werbung dafür gesehen, dass man prima als völlig ahnungsloser Vollpfosten (OK, so hat sich die Dame nicht wirklich bezeichnet) mehrere Sachbücher in der Woche zu allen möglichen Themen über Amazon veröffentlichen könnte, ohne deren Inhalt auch nur zur Kenntnis zu nehmen! Genau das, was wir schon immer alle haben wollten!

Missbrauch ist also, wie bei jeder neuen Technologie, möglich. Es kommt auf den verantwortungsvollen und bewusten Umgang mit der Technik an, das ist bei KI nicht anders als bei einem Hammer. Man sollte sie nicht gleich verteufeln und ablehnen, sondern sich konstruktiv mit ihr auseinandersetzen.

Ich werde jedenfalls bei meiner Arbeit und zukünftigen Blogartikeln und Seiten hier auch immer mal wieder auf KI zurückgreifen. Vielleicht mache ich es kenntlich, vielleicht auch nicht… Man schreibt ja auch nicht immer dazu, ob man das Komma gewusst hat oder im Duden nachgeschaut hat. Vermutlich wird man aber am Ton erkennen können, ob ich es bin oder die KI. Obwohl… „Chat GPT, schreibe einen witzigen Artikel über…“

Übrigens wurde auch das Beitragsbild von einer KI erstellt, und zwar https://creator.nightcafe.studio. Ich habe die Farbkontraste verstärkt, aber ansonsten ist dieses Bild das Produkt des englischsprachigen Prompts „abstract symbolic depiction of artificial intelligence, science fiction setting, drama, dark green color preference“, ohne auf mehrere Schritte und Verfeinerungen zurückzugreifen.

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