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NSA arbeitslos – Tatort Arzt- und Zahnarztpraxis

Der Datenschutz gehört zur Praxisoptimierung in einer Arztpraxis und Zahnarztpraxis

Nettes Beisammensein an Heilig Abend mit der Familie. Wie immer bei familiären Zusammenkünften kommt der Punkt, an dem das Krankheitsprollen losgeht. „Was, dein LDL ist zu hoch? Das ist ja noch gar nichts. Bei mir hat sich die Axiale Hernie vergrößert. Weißt du, was DAS für Auswirkungen auf meinen Reflux hat?“ Hat man erst dieses Stadium erreicht, ist das nächste nicht fern. Ablatzen über Arzt- und Zahnarztpraxen, ihre Ärzte und Zahnärzte und deren Mitarbeiter.

Für mich heißt das: Kreuz aufrichten, Lauscher aufstellen und auf die Schlüsselwörter warten. Das erste, welches an diesem Abend fiel, war nicht nur eines. Es war eine ganze Salve. Weil ich ja in bzw. mit Praxen arbeite. „Sag mal, gelle, die halten da gar nichts von Datenschutz?“ Schluck. Aua. Volle Schrotladung von allen am Tisch sitzenden auf mich.

Nach unzähligen Kommunikationstrainings kontere ich geschickt mit einer Gegenfrage, offen, versteht sich. Ich will ja alles wissen. Wo bekomm ich sonst meinen Input für solche Artikel her, wenn nicht von der Basis. „Was meint ihr denn damit konkret. Benennt mal Beispiele.“

Beispiel 1:
Schwager erzählt von 5 Praxen, in denen an der Anmeldung kein Wert auf Datenschutz gelegt wird, indem alles mögliche von den Patienten erfragt wird. Volle Lautstärke, ohne Rücksicht auf weitere, an der Anmeldung stehende Patienten. Oder offene Wartezimmerbereiche, gleich neben der Anmeldung. „Schickimicki Architekt gehabt. Aber die gehen wohl nie zum Arzt, was?“ Gut, dieses Thema kennen wir zur Genüge. Ich frag mich auch immer wieder, warum denn der Innenarchitekt, der oftmals bei Praxisgründung einen Auftrag bekommt, ob über Depot oder sonstige Dienstleister, die halt mal eine Praxisneugründung begleiten, nicht an solche Geschichten denkt. Und wenn nicht der, dann bitte aber wenigstens der Praxisgründer oder die -gründerin.

Aber nicht nur die Anmeldung fiel ihm auf. Nein, auch die plattenbauähnliche Schalldämmung einer Praxis. Wobei eine weitere Praxis seiner Erzählung nach sogar eine japanische Bauweise an den Tag gelegt hätte. Papierwände hätten ihn nicht davon abhalten können, das komplette Beratungs-, Untersuchungs- und Therapiegespräch der Patientin vor ihm mitzuerleben. Leider fiel ihm nicht ein einfach ganz laut ein Liedchen zu trällern, um den Dingen, die nicht für seine Ohren bestimmt waren, zu entgehen. Allerdings fragte er sich – zu Recht – auf seiner Wartebank, welcher Patient nach ihm an seiner Stelle alle Intima seiner Arztsitzung mitbekäme.

Beispiel 2:
Nichte – Y-Generation – also digital versiert – fällt grinsend in das Gespräch ein. „Ich war letztens in einer Praxis, da konnte ich im Computer rumschnösen. Ich hab ne olle Schulkameradin gefunden. Ihr glaubt net, was die hat ….“ Hier verbat ich mir weitere Informationen und klärte Kind über Schweigepflicht auf, die sie wenigstens aus Respekt vor anderen Mitmenschen doch bitte einhalten solle.
Aber kennen wir das nicht alle? Keine Bildschirmschoner, freier Zugang zu allem, weil kein Passwortschutz. Auf diese Story hakt Schwester ein.

Beispiel 3:
„Ich finde noch viel schlimmer, wie Praxen mit den Karteikarten umgehen. Die liegen überall rum oder stecken an den Behandlungstüren in Kästchen. Jeder kann sich eine nehmen und darin lesen …. oder sogar damit abhauen.“ Also, auf das `damit abhauen´ wäre ich persönlich gar nicht gekommen, aber sie hat recht. So etwas nenne ich nun „analogen Datenklau“.

Beispiel 4:
kam von allen. „Sag mal Diana, wie ist denn das mit den E-Mails. Dürfen die denn einfach meine Laborbefunde, Röntgenbilder, Arztbriefe an mich schicken?“ Tja, was soll ich dazu sagen. Diese und noch viele andere Fehler bekomme ich tagtäglich mit. Ich kämpfe ja auch schon mit meinen Kooperationspartnerinnen Melanie Neumann und Kathrin Berger dagegen an.

Vielleicht sensibilisieren solche Artikel mit der Meinung der Basis noch eher die Verantwortlichen in den Praxen als wir Externen, die alles nur schwarz malen des eigenen Profits willen. Nein, wer sich diesen Stimmen aus dem Volk – und wenn es nur die Patientenschar ist – entgegensetzt, der betreibt offensichtlich ein tolles Negativ-Marketing. Da helfen auch keinen teuren Marketingagenturen mehr, dies zu ändern.

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